Herleitung
Für die Antike und das Mittelalter war neben der Farbe vor allem die Brennbarkeit und der Geruch eines Steines für eine Identifizierung als Brenn- bzw. Bernstein ausschlaggebend. Nach antiken, mittelalterlichen, aber auch neuzeitlichen Verständnis galten alle Steine, die sich entzünden ließen als Brennsteine und wurden lediglich nach Entstehungsart oder Ort verschiedentlich benannt. Von hierher fasste man unter dem Begriff Bernstein zahlreiche Harze und Pechkohlen zu einer sinnvollen Einheit zusammen. Aus heutiger Sicht werden zahlreiche der einstmals dunklen Bernsteine, wie beispielsweise Gagat, da es sich bei diesem nicht um Baumharze sondern um Pechkohlen handelt, nicht mehr zu den Bernsteinen gezählt. Neben seiner Brennbarkeit war für die Antike und das Mittelalter vor allem auch die elektrostatische Aufladbarkeit der Steine von hoher Relevanz. Ausgehend von ihr wies man dem Gestein sehr stark Hitze und damit neben dem Element Luft und Wasser, das man aus der Klarheit des Gesteins schloss, das Element Feuer zu. Zahlreiche der bis heute überlieferten Wirkungen, gehen auf den Hauptverwendungszweck von Bernstein, das Räuchern, zurück. ?hnlich wie der Magnet genoss Bernstein aufgrund seiner Eigenschaften hohes Ansehen bei den Priestern und wurde aufgrund seiner inneren Kraft und seiner Wirkung beim Räuchern zu rituellen Zwecken genutzt.